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Predikt: Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat

Predikt beim Gottesdienst im Rahmen der 50-Jahr-Feier des Kreuzbund DV Aachen:

An einem Sabbat ging Jesus durch die Kornfelder, und unterwegs rissen seine Jünger Ähren ab. Da sagten die Pharisäer zu ihm: Sieh dir an, was sie tun! Das ist doch am Sabbat verboten. Er antwortete: Habt ihr nie gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren und nichts zu essen hatten – wie er zur Zeit des Hohenpriesters Abjatar in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote aß, die außer den Priestern niemand essen darf, und auch seinen Begleitern davon gab? Und Jesus fügte hinzu: Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat. Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat. (Mk, 2, 23)

  • Monika: Da gibt es deutliche Worte ...
  • Matthias: Im Evangelium „Was tut ihr da? Das ist doch am Sabbat verboten!"
  • Monika: Die einen haben sie ausgesprochen (die meisten haben sie gedacht).
  • Matthias: Wie im Evangelium: „Du bist süchtig!“
  • Monika: Ich habe weggehört, fühlte mich nicht betroffen – bin doch wie alle ...
  • Matthias: Die Jünger rissen Ähren ab: „Du bist süchtig!“
  • Monika: Irgendwann habe ich es auch gefühlt, gespürt, begriffen ...
  • Matthias: „Du bist süchtig!“
  • Monika: Da bin auch ich gemeint. Was ist mir wichtig? Arbeitsplatz, Familie, Führerschein, mein Suchtmittel.
  • Matthias: „Du bist süchtig!“
  • Monika: Ich soll süchtig sein? Ich kann doch jederzeit aufhören ...
  • Matthias: Wirklich? Süchtig sein, was bedeutet das?
  • Monika: Sucht kommt von Siechen, dahinsiechen – wer kennt das Wort noch heutzutage?
  • Matthias: Sucht ist wie hungrig sein – Sehnsucht! Eigentlich positiv ... Sehnsucht.
  • Monika: Ich habe mich gehen lassen, mich versteckt, mit der Sucht. Erst war es mein Problemlöser, jetzt löst es alles: Familie, Arbeitsplatz, wie kann ich es stoppen? Jetzt geht es mir damit nicht mehr gut. Jetzt will ich raus.
  • Matthias: Und Jesus fügte hinzu: Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.
  • Monika: Ich kann jederzeit aufhören, wie oft habe ich das gesagt. Habe es auch so gemeint. Ich kann soll - muss - will aufhören.
    Das schaffe ich, schaffe ich allein!
  • Matthias: Wirklich?
  • Monika: Leider ist das gar nicht so leicht. Das war früher mal einfacher. Doch jetzt, ist es schwer, zu schwer für mich alleine. „Ich brauche Unterstützung!“
  • Matthias: Unterstützung, von wem? Von den Pharisäern aus dem Evangelium: „Was tust du da? Das ist doch verboten!"
  • Monika: Und da sind die „W's“: Wo, Wie, Wann, Was gibt es alles? Wie lange dauert das? Welche Hilfe brauche ich? Wer zahlt, was sagen die Anderen. Ich muss es offen machen.
  • Matthias: Jesus erwiderte den Pharisäern (denen die Ahnung haben): Habt ihr nie gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren und nichts zu essen hatten – wie er zur Zeit des Hohenpriesters Abjatar in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote aß, die außer den Priestern niemand essen darf, und auch seinen Begleitern davon gab? Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.
  • Monika: Ich muss wagen es zu sagen „Ich bin süchtig, ich brauche Hilfe, ich hole mir Hilfe."
    Irgendwann, irgendwie, durch Irgendwen kam ich zur Suchtselbsthilfe!!! Suchtselbsthilfe – Kreuzbund – ein Teil vom Ganzen.
    Für mich ein wichtiger Teil, ein Teil von mir und ich bin ein Teil von Ihr.
  • Matthias: „Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat“  - ein wichtiger Teil der Suchtselbsthilfe – Kreuzbund – ist der Menschenkenner und Freund Jesus!
    Dann wenn ich sagen kann: Ich kenne mich – ohne mich selbst und die Anderen zu verurteilen, ohne zu drohen. Dann bin ich auf meinem ganz eigenen, persönlichen Weg
    Dann zählt nicht mehr: Du sollst, du musst, das schaffst du schon … dann ist nur wichtig: Ich kenne mich, nehme mich an, genauso wie der Menschenkenner Jesus; Herr über den Sabbat ist!!!
    Amen.
Predigt durch Frater Matthias Lindges und Monika Koch auf der 50-Jahr-Feier des Kreuzbund e.V. DV Aachen

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